Um der Wirbelsäule ihren vollen Bewegungsumfang zu ermöglichen und Belastungen zu minimieren sind insgesamt 23 Bandscheiben zwischen den Wirbelkörpern gelagert.
Die Bandscheiben sind fest mit dem jeweils über und unter ihr befindlichen Wirbelkörpern verwachsen und bilden so eine funktionelle Einheit. In den Bereichen zwischen dem Schädel und dem ersten Halswirbelkörper wie auch vom ersten Halswirbelkörper bis zum zweiten Halswirbelkörper existieren keine Bandscheiben.
Eine Bandscheibe besteht prinzipiell aus zwei voneinander abgrenzbaren Teilen. Vereinfacht handelt es sich um einen Ring aus Faserknorpel und Bindegewebe, den Anulus fibrosus, der einen Kern mit stark wasserhaltigem Gewebe umschließt, den Nucleus pulposus.
Dadurch sind die Bandscheiben in der Lage sowohl Neigungen der Wirbelkörper zueinander als auch etwaige Stauchungen, wie sie unter anderem beim Springen entstehen, abzufedern. So ermöglichen sie die komplexen Bewegungen der Wirbelsäule.
Durch die regelmäßigen Belastungen im Laufe eines Tages verlieren die Bandscheiben an Flüssigkeit und schrumpfen. Dies ist ein normaler Effekt, der sogar anhand minimaler Differenz der Körpergröße morgens und abends messbar ist.
Wird die Wirbelsäule nachts beim Liegen entlastet, strömt wieder Flüssigkeit in die Bandscheiben zurück. Diese saugt sich dann, ähnlich einem Schwamm, wieder voll. Da bei erwachsenen Menschen die komplette Nährstoffversorgung der Bandscheiben nicht etwa von Blutgefäßen, sondern von diesen Strömungsvorgängen abhängig ist, wird ersichtlich, wie enorm wichtig sowohl korrekte Ent- als auch Belastung ihrer Strukturen sind.
Kommt es neben dem natürlichen Elastizitätsverlust im Alter zu übermäßigem Verschleiß der Bandscheiben, hat dies oft problematische An- und Umbauvorgänge der angrenzenden Wirbel zur Folge, da dies deren einzige Möglichkeit darstellt auf die veränderten Belastungen zu reagieren.